Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
soho LifestyleClub
546 Mitglieder
zum Thema
Habt ihr schon "Nein" gesagt, aus Liebe und Treue?156
Habt ihr aus Liebe / Treue schonmal ein sexuell attraktives Angebot…
zum Thema
Liebe = Sex =Treue - Eine Gleichung, die nicht aufgeht?449
In den wenigen Monaten hier bin ich immer wieder über einen…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Liebe führt zu Freiheit. Treue führt zu Sklaverei.

Liebe führt zu Freiheit. Treue führt zu Sklaverei.
Ich schlage ein Buch auf und komme ins Grübeln: wie so oft lese ich ein paar Zeilen auf einer Seite, die ich ganz "zufällig" aufgeschlagen habe. Osho`s INTIMITÄT (Vertraue dir selbst und den anderen):

"Liebe führt zu Freiheit. Treue führt zu Sklaverei. An der Oberfläche wirken beide ähnlich; blickt man tiefer, sind sie entgegengesetzte Phänomen.!

und

"Treue ist reine Schauspielerei; man ist dazu erzogen worden. Liebe ist wild, und in dieser Wildheit liegt ihre ganze Schönheit."


Gerade bin ich etwas verunsichert. Mein ganzes Weltbild bricht zusammen. Ich brauche Sicherheit und dann halte mir deshalb einen Sklaven? Oh oh. Wie seht Ihr das? Hier, wo das Feld bereitet ist für alle Swinger und die offenen Beziehungen, habt Ihr bestimmt alle eine Meinung dazu.

Teilt Euch mit und berichtet mir, wie Ihr es seht und vielleicht selbst schafft, dass Ihr so viel Freiheit geben könnt.
*gruebel*

ich liebe.
ich bin treu.
und weder fühle ich mich wie eine sklavin,
noch wie eine sklaventreiberin.

jeder soll so lieben und leben, wie es für ihn und seinen partner passt....

klingt vielleicht altmodisch. ist aber so. für mich bzw. für uns.

das wichtigste ist für mich SELBSTLIEBE.
*********oman Frau
172 Beiträge
Mmmh, Treue heißt für mich ja erstmal nicht Monogamie.
Wenn ich einen Partner habe, und dieser hat noch eine Beziehung, dann wird er mir doch nicht dadurch untreu.

Das würde er in meinen Augen erst dann, wenn er mir gegenüber nicht offen ist und mich belügt.

Dann muss aber auch Monogamie nicht Unfreiheit bedeuten und nicht das Gegenteil von Liebe.
Nicht, wenn es die freiwillige Entscheidung beider ist.

Ich glaube, es ist eine Illusion zu meinen, dass eine von beiden Varianten eher dazu geeignet ist um Freiheit und Liebe zu erhalten.
Es hängt einfach sehr viel von den beteiligten Personen ab.


Was ich mich jedoch frage ich, warum dich die Worte eines anderen Menschen (und sei es auch Osho) so dermaßen verunsichern?
Niemand hat die absolute Wahrheit gepachtet.

Viel wichtiger wäre mir, wie mein Partner die Partnerschaft empfindet und wie ich sie empfinde.
Deshalb würde ich, wenn sich bei mir Zweifel auftun würden, dass mit meinem Partner besprechen.
******n68 Mann
3.472 Beiträge
Gruppen-Mod 
Liebe ist...
... wenn Treue Spaß macht.

Und "wer liebt, teilt nicht gerne".

Warum bricht Dein Weltbild zusammen, nur weil Du eine andere Meinung liest? Das passt schon, wenn Osho seinen Weg für sich gefunden hat und Du den Deinen für Dich. Ihr seid beide nur Menschen. Wir haben unsere Freiheiten im Leben und sind uns dabei treu. Seelisch, emotional und körperlich. Weil es für uns so passt und es sich stimmig anfühlt. Für andere ist es anders. schulterzuck das ist die individuelle Freiheit.

Sofern ich Dir einen Rat geben darf: Folge Deinem Herzen.
Nun zuerstmal
sind wir doch so erzogen worden. Ich plus Du gleich eins.

Wie groß muss mein Vertrauen sein? Oder ist es die Großzügigkeit meinem Partner gegenüber? Bin ich egoistisch, wenn ich ihn nicht teilen will?
*********oman Frau
172 Beiträge
"wer liebt, teilt nicht gerne"

Ok, für mich hat Liebe nichts mit Besitzansprüchen zu tun. *zwinker*
Und ich würde einen Besitzanspruch auch nie als Zeichen von Liebe werten.

Das Gefühl "ich will und kann nicht teilen" kommt meines Erachtens nicht aus der Liebe heraus, sondern aus anderen Gefühlen.

Was nicht schlecht ist, nur ich halte es für wichtig das einfach für sich auseinanderzuhalten.

Ich liebe meine Tochter, aber ich kann sie teilen.
Wir haben doch auch Freundschaften. Auch mit denen muss man den Partner teilen.
******n68 Mann
3.472 Beiträge
Gruppen-Mod 
ist das egoistisch?
klar ist das egoistisch. Gegenfrage: ist das schlimm, egoistisch zu sein?
Wer erzählt denn so einen Schmarrn? Auf Dein eigenes Wohlbefinden zu achten ist sogar eine Deiner primären Pflichten in einer Partnerschaft.

Sofern Du es aus dieser Perspektive lesen möchtest: Was hilft's denn Deinem Parntner, wenn Du ihm den Freibrief zum Fremdgehen ausstellst und dann immer frustriert und unglücklich bist? Absolut nichts. Ich habe festgestellt, dass man in einer Beziehung seine Bedürfnisse klar und deutlich äußern muss. Nur so kann der Partner darauf eingehen. Und wenn eines Deiner Bedürfnisse das Exklusivrecht ist, brauchst Du Dich dafür nicht entschuldigen. Es ist Dein Wunsch, Dein Herz sagt Dir genau dieses und Du folgst Deiner inneren Stimme. Was soll denn daran verkehrt sein?
Auch Osho hat die Weisheit nicht für sich gepachtet...

Ich denke, das ist individuell. In Grundzügen bin ich absolut monogam.

Aber dennoch passiert es auch mir, dass ich so alle paar Jahre mal einem anderen Mann in die Augen schaue und denke... ja, den würde ich jetzt gerne mitnehmen, auf den hab ich Lust. Ich habe dieses Verlangen immer unterdrückt, aber eigentlich möchte ich das nicht.
Als ich mal von einem Partner betrogen wurde, konnte ich mit der Affäre an sich gut leben, nur seine Lügen, die haben alles kaputt gemacht.

Insofern denke ich: das muss man mit dem Partner ausmachen. Wenn beide unbedingt strikt monogam leben wollen, dann muss man sich die Verführung halt verkneifen. Ich hab's bisher auch überlebt. Weil es mir umgekehrt auch wichtig war.

Schön fände ich es jedoch, wenn ich im Notfall mit meinem Partner sprechen könnte und eine Affäre nicht gleich das Ende der Beziehung bedeuten würde.

Aber das ist alles leichter in der Theorie gesagt, als in der Praxis gelebt.

Was für mich definitiv nicht in Frage kommt, ist der polyamore Spagat, den viele vollführen. Da wird sich mit Eifersucht auseinandergesetzt, Diskussionen geführt, das erscheint mir von außen manchmal fast wie Dauertherapie... auf so einen Stress hätte ich keine Lust.
*********oman Frau
172 Beiträge
Mal davon abgesehen, dass ich in so einem Fall nicht von "fremdgehen" sprechen würde, kann ich dem nur zustimmen.

In einer Partnerschaft gibt es zwei Menschen, die Bedürfnisse haben.
Da ist es egal, woher diese kommen, sie sind erstmal da und haben jedes Recht der Welt respektiert zu werden.
Und wenn für die Monogamie wichtig ist, dann solltest du das so klar äußern, und wenn der andere, das so akzeptiert, oder sogar richtig und natürlich findet, dann machst du ihn zu keinem Sklaven.

Für mich ist immer entscheidend, was zwei Menschen unter sich ausmachen und wie sie zu dem Schluss kommen.
Problematisch wird es für mich, wenn mit Erpressungen etc. gearbeitet wird. Wenn man versucht, die Ängste des anderen auszunutzen um ihn zu etwas zu bekommen, was er nicht wirklich will.

Aber wenn man frei darüber spricht, wie man sich eine Beziehung vorstellt und was für einen wirklich nicht geht, was sollte den anderen dann unfrei machen. Er ist ja nicht gezwungen, darauf einzugehen.
Stichwort Eifersucht
Das Stichwort Eifersucht ist gefallen. Hat das denn mit Besitzansprüchen zu tun? Wird da der Zaun zu eng gezogen?
****_hh Mann
187 Beiträge
So kurze Zitate können aus meiner Sicht für sich nicht aussagekräftig sein. Da ist immer der dargestellte Kontext entscheidend.

Ohne dass ich den Kontext aus diesem Buch genauer erinnere interpretiere ich hier mal "Treue" als "freiwillige" Unterwerfung unter die Verzichtswünsche der/des Geliebten. Sofern es tatsächlich um Unterwerfung geht - auch ich habe das näherungsweise "aus Rücksicht" jahrzehntelang so gelebt - kann ich heute in dieser Hinsicht Osho nur recht geben.

Eine freiwillige Unterwerfung kann aber durchaus abgelöst werden, indem dem/der Geliebten zunächst behutsam und in Liebe Mut zugesprochen wird, eigene Freiheit tatsächlich zu leben *g* . In der sattsam bekannten Doppelmoral fangen die doch so Treue-fixierten mit der dosierten und vor allem versteckten "Untreue" natürlich lieber bei sich selber an *zwinker* . Da beisst sich dann die Katze in den Schwanz.
.. gut. Dann will
ich mal weiter spinnen:
Partnerschaft= Liebe=Treue
Single=keine Liebe= keine Treue

Denn, Liebe kommt und geht. Heute haben wir die Freiheit "mit zu gehen". Und so lange, wie wir einen anderen Menschen "lieben" sind wir ihm treu. Und wenn die Liebe geht, gehen wir zu der nächsten Person?
puh...
....da sind jetzt aber eine menge themen verpackt?

oder irre ich mich da??? *gruebel*
******n68 Mann
3.472 Beiträge
Gruppen-Mod 
nööö
jedem nach seinem Geschmack.

Wenn Du polyamor bist, verschenkst Du Dein Herz an viele.
Wenn Du Swinger bist, verschenkst Du Deinen Körper an viele.

und - um mit Woody Allen zu sprechen
"Wenn ich masturbiere habe ich wenigstens Sex mit einem Menschen den ich sehr liebe"

Es gibt also reichlich Facetten und alle sind legitim.
*********oman Frau
172 Beiträge
Eifersucht, hat für mich weniger mit Besitzansprüchen, als mit Verlustängsten zu tun.

Partnerschaft= Liebe=Treue
Single=keine Liebe= keine Treue

Nun ja, ist die Frage, wie man "Partnerschaft" und wie "Single" definiert.

Denn, Liebe kommt und geht.

Meiner Erfahrung nach aber nicht wirklich schnell.
Das, was manche jedoch verwechseln ist Verliebtheit und Liebe. Verliebtheit kann tatsächlich sehr schnell kommen und genauso schnell vergehen. Weshalb ich auch nie auf meine Verliebtheit höre, sondern darauf, ob da in mir noch was Tieferes, Verbindlicheres ist.

Und so lange, wie wir einen anderen Menschen "lieben" sind wir ihm treu. Und wenn die Liebe geht, gehen wir zu der nächsten Person?

Ich kenne es sogar noch anders.
Es kam schon vor, dass ich mich aus Liebe von einem Menschen getrennt habe. Aber die Liebe war noch da.
Und, die Liebe ist immer noch da, nur eben gewandelt. In der Regel bleibt ein Mensch in meinem Herzen, mit dem ich enger verbandelt war, nur die Art der Liebe, die wandelt sich.

Wenn allerdings tatsächlich keine Liebe mehr zwischen zwei Menschen ist (wie gesagt, ich rede nicht von Verliebtheit), ist es dann nicht besser, sich zu trennen?
**em Mann
1.189 Beiträge
Liebe Abenteuer1967,
hallo Ihr Lieben,

Osho, mmhh, da kommen so viele intensive Erinnerungen hoch..

Nur ein paar Gedanken von mir:

Die Sehnsucht nach Sicherheit kenne ich gut.
Aber gucke Dir an, was sie für Dich bedeutet, ob es sie wirklich gibt, ob Du mit ihr dann wirklich zufrieden + glücklich bist.

Ehrlichkeit + Kommunikation sind wichtig.
Ansichten + Wünsche können sich auch ändern.
Freiheit ist wichtiger als ein Versprechen, auch wenn sie verdammt wehtun kann.

Treue, das ist wohl wie mit Vielem.
Wo beginnt sie, wo hört sie auf?
Wenn sie gefordert + geboten wird, weil mann/frau das eben so macht, weil mann/frau Jemanden "besitzen + ganz für sich haben" will, weil mann/frau Angst vor der angedrohten Trennung, vor dem Liebesentzug hat etc., dann ist sie wohl wirklich Sklaverei in einem möglicherweise noch so schönen, goldenen Käfig.
ist Treue nicht vor allem dann Thema, wenn die Lust + die Liebe für auch andere Menschen entdeckt (+ unterdrückt) werden!??
Wenn sie aus tiefer, inniger Zuneigung + Verbundenheit entsteht, wenn sie sich als eigenes Bedürfnis frei entwickelt, kann sie etwas Wunderschönes sein.

LG

prem
**e Mann
1.006 Beiträge
schwierig hierauf zu antworten.

ich würde die zeilen absolut unterschreiben.

ich liebe.. aber gehöre niemandem. in der freiheit verschenke ich mich. den begriff "treue" mag ich nicht/"kenne" ihn nicht.. weil dies für mich nichts mit liebe zu tun hat. liebe ist für mich besitzlos.. höchstens im sozialen gefüge mit vertrauensbildung verknüpft. wer treue benötigt, um vertrauen und sicherheit zu fühlen.. soll aber treue fordern UND schenken.

mir ist sie "wertneutral".. weil ich "nur" liebe und geliebt werden möchte. ich liebe und vertraue bedingungslos.. und verbinde liebe und treue nicht.. doch tun dies wohl die meisten menschen. und so weiss ich es als geschenk auch "wertzuschätzen".

eigentlich ist für mich treue aber eher ein (besitz- & macht-)"spiel". es gehört scheinbar zu unserem "beziehungsspiel". und so begegne auch ich diesem begriff.. und akzeptiere ihn.. ohne ihn zu umarmen.

auch spirituell gesehen kann treue (im weiteren sinne) durchaus ein gefängnis sein.. weil es uns von der offenheit des lebens abhalten kann. wir schneiden uns erfahrungen ab.. unter dem mantel oder in der sehnsucht nach zufriedenheit, des glücks, das wir in der partnerschaft.. zu einem anderen menschen sehen. dies ist eine entscheidung, unsere entscheidung. die sich stimmig anfühlen kann.. aber wohl auch aus der angst und sehnsucht nach sicherheit geboren wurde.

wir leben unser leben.. nach unserem gusto.. nach unserem herzblut.. und sobald wir eine ernsthafte beziehung eingehen, spätestens, wenn wir eine familie gründen.. ist dieses individuelle leben vorbei.. müssen wir das "ich" zurücknehmen und dem "wir" unterordnen. auch die treue ist unser magischer bund, unser geschenk, dass wir dieser einen liebe erbringen, die unser leben gänzlich erfüllt. diese konzessionen sind wir bereits zu erfüllen.. weil dies unserer vorstellung von lebensplan entspricht.

in spiritueller sicht ist das selbst wohl das einzige, dass von bestand bleibt. uns selbst müssen wir treu bleiben.. weil wir mit uns eine ewigkeit leben müssen. die umgebung wird wechseln.. so auch die partner und lieben. treue ist ein materieller gedanke. weil die liebe ewig sein kann, benötigt es die treue nicht. sie kann uns schutz und sicherheit imaginieren.. doch kann sie auch auch unser eigenes gefängnis sein oder werden.

mir selbst treu zu sein.. ist das ziel meines lebens. nur diese treue bringt mich weiter. jede andere.. kann stimmig sein. wenn sie jedoch nicht zu mir gehört, kann sie und wohl auch die liebe nicht nachhaltig sein..
*******mni Frau
42 Beiträge
Nur weil Osho das geschrieben hat, muss es ja nicht unbedingt stimmen, das sehe ich auch so.
Liebe in ihrem wahren Verständnis führt meiner Meinung zur Freiheit. Freiheit im Sinne davon, dass man freiwillig mit dem Menschen zusammenkommt, den man liebt. Und jeder der Partner sein darf so wie er ist. Man nimmt sich gegenseitig mit allen Facetten an ohne den anderen verändern zu wollen.
Wenn man so lieben kann und in allen Dingen offen und aufrichtig ist, dann ist auch eine Treue dieser Person gegenüber natürlich. Nicht unbedingt nur im Sinne von körperlicher Treue, sondern bezogen auf die Liebe, die Vertrautheit, die Verbundenheit.
Treue ist für mich ein Gefühl, das mit gegenseitigem Vertrauen zu tun hat, und mit dem Trauen meiner eigenen Gefühle. Wenn dies alles im freiheitlichen Verständnis von Liebe geschieht, die wahrhaftige Frei-will-igkeit beinhaltet, dann ist Treue nicht gleich Sklaverei. Sklaverei ist ja ein Zwang, der von jemandem ausgeübt wird, der meine Freihheit beschränken will. Wer mich liebt muss mir auch Freiheit geben, genauso auch umgekehrt. Wenn ich einen anderen durch meine Liebe "fesseln" will, oder dieser mich, dann ist die Liebe im wahrsten Sinne eine Fessel, die vermutlich der Sklaverei gleichkommt.

In diesem Sinne...
imagosomni
*********oman Frau
172 Beiträge
Für mich selber bedeutet "Treue" nicht, dass man keine Beziehungen zu anderen Menschen eingeht, oder keinen sexuellen Kontakt mit anderen hat.
Obwohl heutzutage in der Regel das Wort genauso verstanden wird.

Für mich hat Treue sehr viel mit Loyalität dem Partner gegenüber zu tun, dass er auf mich vertrauen kann, dass ich ihm gegenüber offen bin, ihn nicht hintergehe.

Zu dieser "Treue" kann aber eben auch gehören, dass man offen sagt "Die Beziehung, so wie sie ist tut mir nicht mehr gut" oder "tut uns nicht mehr gut" und dass man entsprechende Konsequenzen zieht.

Denn da spielt bei für mich auch die Treue zu sich selbst rein. Einem anderen treu sein kann ich nur, wenn es mir auch möglich ist, mir selbst treu zu sein und zu bleiben.
**e Mann
1.006 Beiträge
@*********oman
mit dieser definition und offenheit von "treue" könnte ich natürlich sehr gut leben. freundschaft & liebe beinhalten für mich natürlich loyalität und vertrauen!

mit der expliziten verwendung der begrifflichkeit "treue" wird aber wohl meist eher die "fahnentreue" und "sexuelle treue" gemeint.. die (bereits als absolute prämisse für eine liebe/partnerschaft) eingefordert wird.
*********oman Frau
172 Beiträge
mit der expliziten verwendung der begrifflichkeit "treue" wird aber wohl meist eher die "fahnentreue" und "sexuelle treue" gemeint.. die (bereits als absolute prämisse für eine liebe/partnerschaft) eingefordert wird.

Ja, ja, ich weiß, leider.
Deshalb ist es für mich so interessant zu hinterfragen, ob Treue zwangsläufig "sexuelle Treue" bedeuten muss.

Denn es ist schon interessant sich zu überlegen, was man denn vom anderen erwartet und warum.

Warum einem die "sexuelle Treue" so wichtig ist.
Denn ich glaube, vielen ist eigentlich die allgemeinere Treue sehr wichtig und sie glauben, wenn ihr Partner noch eine andere Beziehung eingeht oder einfach noch zu jemandem sexuellen Kontakt hat, dass ihnen dann auch diese Treue verlustigt geht.

Wohingegen kaum jemand seinen Partner als untreu bezeichnen würde, wenn er eine intensive platonische gleichgeschlechtliche Freundschaft pflegt. Das ist dann halt eine Männerfreundschaft oder bei Frauen "die beste Freundin", kann aber genauso viel Zeit und Aufmerksamkeit beanspruchen.
Treue...soll was genau sein?
Liebe und Treue gehen für mich recht selbstverständlich als Pärchen einher - wobei sexuelle Treue dabei auf einem ganz anderen Blatt steht.

Ich für meinen Teil bin absolut treu, aber nicht monogam.
Und eine offene Beziehung heißt auch keineswegs, dass man wahllos ohne Rücksicht auf Verluste alles vögelt, was einem gefällt.

Vielleicht wäre Loyalität das passendere Wort?

Wenn ich jemanden liebe, dann ist er ein ganz besonderer Mensch für mich, und diese Besonderheit drückt sich dann auch in meinem Verhalten diesem Menschen gegenüber aus, aber auch - und dazu stehe ich ganz offen - gewisse Wünsche, die ich an diesen Menschen und die gemeinsame Gestaltung der Liebesbeziehung hege.

Alles andere wäre mir dann doch arg willkürlich.

Der Mensch, den ich liebe, bzw. die Menschen, die ich liebe ist/sind etwas besonders für mich und ich bin etwas besonderes für ihn/sie. Wird eine gemeinsam festgelegte Definition von Treue dabei völlig über den Haufen geworfen, fühlt sich das für mich weniger wie eine besonders tiefe Form von Liebe an, sondern wie ein Griff nach dem Unverbindlichen. Keine echte Nähe, sondern eher eine Beziehung auf Distanz - und Distanz zu den eigenen Gefühlen und Wünschen. Und wenn man dazu widerum eine Distanz pflegt, bezweifle ich, dass man zu wirklicher, echter, selbstloser, seelenverwandschaftlicher Liebe fähig ist.

Freiheit, sowohl in der Liebe als auch in der Sexualität sollte immer auch den Partner im Auge haben. Und manchmal bedeutet Treue einfach auch nur, den Partner bitten zu können: "Du, ich hatte heute ´nen Scheißtag. Kannst du bitte das Date mit deinem Toyboy absagen und mich mal feste in den Arm nehmen?"

Für mich stellt sich gar nicht erst die Frage, wie ich auf diese Bitte reagiere.
Osho vielleicht falsch verstanden
habt Ihr vielleicht daran gedacht dass Osho es anders gemeint haben könnte????

Natürlich stimme ich zu "nicht alles was ich lese muß ich umsetzten und mit auf meinen Weg nehmen und vor allem nicht Glauben" denn Ich bin Ich........

Doch meine Interpretation dazu ist folgende: wenn Liebe und Treue in eine Abhängigkeit zum Partner gerät dann wird es zur Sklaverei.

Für denjenigen der sich hineinbegibt vielleicht mit allem was dazu gehört Leid, Eifersucht, Verlassensängste und wenig Selbstliebe wird derjenige es immer im Außen suchen aber nie die innere Befriedigung in einer Beziehung finden und somit irgendwann dann sich zu dem Gefühl "Ich bin versklavt" bekennen.

Doch wenn ich auf andere zeige - Du bist daran schuld, dass ich mich so fühle -, zeigen immer 4 Finger auf mich selbst und ich muß bei mir selbst anfangen diese Muster zu lösen.

Deswegen denke ich hat dass alles gar nichts mit der sexuellen Einstellung eines Paares bei Osho zu tun, sondern einfach mit der inneren Bindung die sich im Laufe einer Beziehung aufbaut.....

Ich wünsche allen hier einen lichtvollen Montag, den können wir gebrauchen*zwinker*
Roxanne
Ich glaube, da gibt es keinen absoluten Weg.

Wichtig ist doch, dass man sich mit seinem Partner glücklich, geborgen und begehrt fühlt und weiß, dass man auf seine Ehrlichkeit vertrauen kann.

Wenn ein Paar sexuelle "Nebenfreund/innnen" gut aushalten kann und es genießen kann, warum sollten sie es dann nicht tun.

Aber wenn ein Paar sagt, wir möchten Sex nur miteinander genießen und das reicht uns, ist es auch nicht einengend.

Schwierig wird es, wenn die Bedürfnisse unterschiedlich sind und die Grenzen von jedem anders gesteckt werden.
Leider ist bei einigen Paaren in meiner Umgebung dieses Problem da, was zu sehr viel Konflikten führt.

Ich denke wichtig ist, dass jeder erstmal für sich spüren sollte, was ihr/ihm wichtig ist und wie er "gestrickt" ist.

Hat man Klarheit in sich, wie man die eigene Partnerschaft gestalten möchte, kann man dies von Anfang an auch klar kommunizieren und trifft dann auch denjenigen, der für einen gut passt und mit dem es harmoniert.

Da die Seele auf einer langen Reise ist, kann sich so ein Bedürfnis dann irgendwann auch verändern und da finde ich Ehrlichkeit und Treue zu sich selbst wichtig.

Wer das Gefühl hat, er braucht dann doch eine sexuelle Öffnung der Partnerschaft oder will lieber wieder zur sexuellen Zweisamkeit zurück, sollte das offen kommunizieren und keiner der Partner sollte dem anderen zuliebe gegen sich selber gehen.

Kompromisse halte ich jedoch für wichtig und sich der Möglichkeit zu öffnen auf Vorschlag des Partners durchaus auch mal was "Neues" zu probieren, aber dann muss man halt schauen, ob es für einen so langfristig stimmig ist und u.U. dementsprechend handeln und Konsequenzen ziehen.
****ley Frau
464 Beiträge
Nicht von ungefähr
sind "treu" und "Vertrauen" in einer germanischen Wortsippe zu finden...(Treue ist der etymologische Vorfahre von Vertrauen). Diese beiden Wörter transportieren bereits mit ihrem Klang eine unglaubliche Tiefe und tragen eine unendliche Tiefe an Gefühlen, Empfindungen und ja auch Auslegungsmöglichkeiten in sich. Treue, Vertrauen.....

Wenn ich meinen Eltern, der (auch der kirchlichen) Gesellschaft und der Zeit, in der ich aufgewachsen, erzogen worden bin, einen Vorwurf mache, dann gehört jener, dass man mir glauben machte, in der Liebe müsse es "den einen" geben, mit Sicherheit dazu. Diese Auflage hat zu Verzicht, Missinterpretation, Verheimlichung und Schuldgefühlen geführt...ich war zwar im klassischen Sinne meinen Partnern treu, aber mir selber gegenüber komplett untreu.

Mit der Zeit und in mehreren Partnerschaften habe ich dann schmerzlich gelernt, dass die Momente, die ich als "Untreue" empfand, Momente, Situationen der Illoyalität mir gegenüber waren. Momente, in denen ich mich allein gelassen fühlte, Momente, in denen Vereinbarungen über den Haufen geworfen wurden, Momente, in denen ich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. Wir, meine jeweiligen Partner, und ich gingen völlig treulos mit unserer Beziehung um, meine, wir haben sie mit all unseren Handlungen und Entscheidungen gefährdet und ihnen peu a peu den Todesstoss verliehen. Und diese Entscheidungen wogen viel, viel schwerer als die Tatsache, dass es mit der Zeit andere Menschen gab, die in unsere Beziehung mit hineinspielten.

Seit ein paar Jahren erfahre ich nun das Geschenk des Vertrauens in meiner Partnerschaft. Und dieses Vertrauen, dieses gegenseitige Vertrauen in uns, dieses kontinuierliche Ansinnen, dass wir nur das Beste für unsere Beziehung und unsere respektiven Leben wollen, lässt mich wachsen, blühen. Heute kann ich die unglaubliche Schönheit von Offenheit und Freiheit bereits erkennen (der Umgang damit ist zuweilen immer noch schwierig). Jedoch erfahre ich durch meinen Partner, seinen Umgang mit anderen Menschen, dass geistige und/oder körperliche Zuwendung zu einem anderen Menschen nicht der Verlust unserer Liebe bedeutet.
In mir keimt das Wissen, und dafür bin ich ihm mit jeder Faser meines Seins dankbar, dass wir uns den Begegnungen mit anderen Menschen erfreuen dürfen, ohne damit unser gegenwärtiges Glück auf das Spiel zu setzen...wir vertrauen, trauen einander...

Und um noch einmal Osho zu bemühen;-):

"Ein Mensch der liebt und frei ist, ist das Schönste,
was es auf der Welt gibt.
Und wenn sich zwei Menschen mit solcher Schönheit treffen,
ist ihre Beziehung überhaupt keine Beziehung.
Es ist ein Sich-Beziehen.
Es ist ein ständiges, flussgleiches Strömen,
ein Wachstum den grössten Höhen entgegen.
Der höchste Gipfel von Liebe und Freiheit
ist die Erfahrung des Göttlichen. In Gott
findest du beides: unendliche Liebe, totale Liebe
und totale Freiheit."

Obwohl ich nicht unbedingt zu Oshos Fangemeinde gehöre, aber dieses Bild, genau dieses Bild gefällt mir für unsere, meine Liebe *smile*
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.