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Was ist "Spiritualität"?

Was ist "Spiritualität"?
Ich muss sagen, ich bin ganz baff und erstaunt, wie gut mir die Gruppe Spiritualität tut. Ich hätte nie geglaubt ausgerechnet hier, spirituell tiefgründige Menschen zu finden. Aber so kann man sich (positiv) irren.

Heute las ich zufällig eine Definition von "Spiritualität", die ich hier einfach mal zur Diskussion stellen möchte. Ich finde sie ganz gut. Den Autor kenne ich nicht.

"Wenn ich es definiere, dann ist Religiosität unser mystisches Bewußtsein. Das ist die Religiosität, die allen Religionen zugrunde liegt ... unser mystisches Bewußtsein, unser Bewußtsein des Rückgebundenseins auf das Göttliche in uns. Spiritualität im ausdrücklichen Sinn ist das tägliche Leben aus der Religiosität heraus - das tägliche Leben, das gespeist wird von diesem mystischen Bewußtsein. Oder: das tägliche Leben; das ganz lebendig gemacht wird von unserer religiösen Begeisterung, in jeder Einzelheit. Das ist Spiritualität. Die Übersetzung von religiösen Idealen in das tägliche Leben."
(David Steindl-Rast)
braucht es eine religion dazu? wird vielleicht zu viel aufgebauscht um etwas was natürlich scheint und immer wärend da ist?
Das ist die Religiosität, die allen Religionen zugrunde liegt ... unser mystisches Bewußtsein,

kann es nicht einfach nur das bewußtsein sein? muß es gleich noch gesteigert werden durch mystisch?

aus meiner sicht ist eben immer spiritualität in uns und um uns und wir benutzen sie permanent. bewußt und unbewußt. man kann sie nicht ab- und anstellen wie das stubenlicht.,

selbst menschen die meinen nicht spirituell zu sein benutzen sie trotzdem. ähnlich wie nichtgläubige glauben das sie glaubenslos sind,ohne zu merken das genau das ihr glauben ist.

die frage nach der religion. sind tiere spirituell? haben tiere eine religion?
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Für mich persönlich passt die bzw. überhaupt eine Definition von Spiritualität nicht.
Spiritualität hat für mich nichts mit Religiosität zu tun.

Das Leben der Religion, mit der ich aufwuchs, die mich geprägt hat, hat mich nicht zum Glauben geführt, eher allein gelassen mit dem, was ich in meinem Glauben und meinem Verständnis des Göttlichen gesucht habe.

Meine sehr persönliche Spiritualität habe ich im Glauben an meine Verbundenheit mit allem was ist gefunden, in dem Begriff von Liebe, wie ich ihn für mich lebe und dem, was ich selbst in mir und anderen als göttlichen Funken erkannt (zu meinen) habe.

Ich kann mich einem Menschen spirituell sehr nahe fühlen, ohne seine Religion zu kennen, ohne sein religiöses Handeln oder seine religiöse Herkunft zu verstehen. Aber in dem, was ich in ihm wahrnehme und annehme als seine persönliche Form von Spiritualität, entsteht in mir eine Art Verstehen. Nicht über dessen Begriff von Religon, sondern über seinen Begriff für sich selbst und sein Handeln.

Dafür brauche ich aber keine Definitionen.
Das Spirituelle bezieht sich auf das Geistige, aber nicht explizit auf das Geistliche

Ich denke Spiritualität drückt sich am besten in Form von Einsichten, Erkenntnissen, Mitgefühl oder auch Toleranz und Weisheit , sowie dem bewussten Umgehen mit sich und seinen Mitmenschen aus.
*****ith Mann
1.305 Beiträge
Spiritualismus = Spiritualität
Spiritualismus ist die Lehre vom persönlichen Überleben des irdischen Todes und deer Bindung an Gott.

Er ist die Lehre von der Herkunft und Bestimmung des Menschen und der Verantwortlichkeit für seine Handlungen gegenüber Gott.

Er ist die Lehre vom Nachrichtenaustausch zwischen Diesseits und Jenseits, zwischen der irdischen und der göttlichen Welt.
******ich Mann
16 Beiträge
Mit dem Leben zu seinen Bedingungen klarkommen
Das Leben zu seinen Bedingungen findet hier und jetzt statt. Meines Erachtens geht es darum, die permanenten gelebten Momente zu erleben- möglichst ungetrübt von dieser zugegebenen Unaufmerksamkeit. Das bedeutet auch, sich dieses Unaufmerksam sein einzugestehen, weil einem ansonsten das Beste entgeht ohne bewusst zu registrieren, dass einem etwas wesentliches fehlt obwohl man dieses schmerzlich fühlt und erlebt. Ich meine damit ein subtiles nagendes und fades Unzufriedenheits- und Getriebenheitsgefühl. Wähne ich darüber erhaben zu sein bleibt trotzdem klammheimlich im verletzten Stolz diese verhohlene Wehmut.

Die Welt ist kein Jammertal! Wie ein kleines Kind kann ich letztendlich meinen verletzten Stolz als getarnten Weltschmerz bejammern. Das ist der Beginn des Mitgefühls mit mir selbst, da ich den Törichten, welcher ich selbst bin aus dem Mund des liebenden und wahrhaftigen Weisen gütig belachen kann.

Spiritualität bedeutet für mich Entwicklung im Bewusst werden. Dort geschehen auch solche Dinge wie Mürrisch sein, Zaudern und Ausweichen-Wollen.
Mich kränkt es doch immer wieder, dass ich mich in der Realität berechtigter Hoffnung und Lebensbejahung samt unvermeidlichem tödlichem Ende befinde.
Die Lösung liegt wohl in einem fragwürdigen Jetzt an welchem selbst Raum, Zeit, Ursächlichkeit und die hier hilflosen Worte an der Unsagbarkeit des unmittelbaren Absoluten zerbrechen.
Lasse Dich selbst Erleben geschehen. Diese Kunst bedarf wohl Konzentration und beharrlicher Übung.
So ist mein persönlicher Eindruck von Spiritualität.

So long
*********r_by Mann
546 Beiträge
@******ich

höchst beeindruckend was du da geschrieben hast. wow.

--

zum thema;
Ich kann mich sehr gut mit dem Zitat des TE anfreunden. Zur Religion noch eines; Wir haben alle für Wörter unsere eigenen Definitionen, die aus unseren Erfahrungen resultieren. Wir sollten uns aber deswegen nicht unfrei machen und pauschal sobald ein Begriff wie Religion auftaucht auf Abwehr gehen. Dieses Wort hat eine Bedeutung, die (bevor sie unendlich mißbraucht wurde) für es gedacht war.

Wenn man in die Wortbedeutung (etwa bei Wikipedia) schaut, kann man manchmal überrascht feststellen, dass es für ein Unwohlsein mit diesem Begriff ausser der eigenen Erfahrung und ihrem geschichtlichen Missbrauch eigentlich keinen Grund gibt.

Eine Bedeutung z. B. entsteht (das Wort Religion kommt aus dem lateinischen Religio) wenn man die Wortstämme aus dem Lateinischen ansieht; Re (zurück, wieder) lego (vereinigen, verwickeln, zusammenschmelzen) zu Wiedervereinigen mit dem Wesentlichen, Reconnect im Englischen usw. Im Zitat des TE ist der Author sich dieser Bedeutung des Wortes "Religion" sehr wohl bewusst, da er auch schreibt; "Rückebundenseins".

ODER, aus der Deutschen Wikipedia;

Zitat Wiki;
von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘,...

somit ist das Zitat des TE also durchaus eine gute Beschreibung der "spiritualität" dass sich begrifflich vom institutionellen Aspekt von Religion(en) zu lösen versucht. Ursprünglich war Religiösität und Spiritualität ein und das Selbe (begrifflich). Diese Ähnlichkeit kann auch helfen in Beidem das Wesentliche, dass sich nicht unterscheidet zu erkennen. Das kann manchmal (so war es für mich) eine Versöhnung mit Religion bringen.
Ui
Das hat mich jetzt doch erstaunt, was da alles geschrieben wurde. Ich hab jetzt auf wikipedia nachgeschaut, und dort wird ja um Definitionen unendlich gerungen.

Hier die Wikipedia-Definition:


Spiritualität (von lat. spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgr. ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen. Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.


Meine vorläufige Meinung:
Aber ohne Religion kommt man meines Erachtens nicht aus, wenn man spirituell sein will. Wer nur das Geistige ohne Geistliches verfolgt, ist meines Erachtens Humanist, aber nicht spirituell, insofern halte ich die wikipedia-Definition für falsch. Ich meine zum Beispiel: Wer an Engel glaubt, also an Gottesboten, glaubt damit auch an Gott und im Sinne geistlicher Spiritualität. Einen Erzengel Michael kann es meines Erachtens z.B. ohne Gotte nicht geben. Wobei ich in Gott immer die Macht der Liebe sehe. Gegen einen lieblosen Gott würde ich mich empören.
Was ist Religion? Alles wo man an etwas glaubt? So das man es in seinen Alltag integriert?

Für mich ist Spiritualität einfach nur einen Sinn für mich zu erkennen in meinem Leben und der Welt. Begegnungen, Ereignisse, andere und mich in einem Zusammenhang begreifen. Dadurch finde ich meinen Frieden mit den Dingen und komme innerlich zu mir selbst, finde Kraft, Mut und Begeisterung, Ruhe und Verständnis und einen liebevolleren Blick.

Aber Religion ist für mich nach etwas leben, mich richten. Ich suche gerade erst meinen Weg, biege mal hier oder dort ab und drehe wieder um, gerade deshalb gehört Spiritualität dazu. Lasse mich auf andere Sichtweisen ein um meine Liebe innerlich zu stärken und meinen Weg zu finden. An etwas glauben ja, aber nicht starr, ist es das was ich meine... glaub ja.

Huch, das war jetzt spontan heraus geschrieben *zwinker* Aber ich lass es mal stehen.

alles liebe für diese Woche .
Spritualität ohne Religion?
Religion ist m.E. Rückbesinnung auf Gott.

Spiritualität ist m.E. praktisches Leben aus aus dem göttlichen Geist - soweit für uns erkennbar - heraus.


Das eine geht m.E. nicht ohne das andere.

Zu weiteren Diskussion: Spiritualität ohne Religion gibt es nicht, sondern ist Humanismus, Psychologie, Hypnose, Politik, Selbsterkenntnis im Sinne von Philosophie oder Wellness oder sonst was.

Spiritualität wird immer etwas mit Transzendenz zu tun haben und das ist Religion im Sinne von Rückbesinnung auf Gott oder Gottes Geist oder ein göttliches Wesen oder eine höhere Macht. Nichts anderes sagt das Wort Religion und letztlich mündet die Religion in Spiritualität als einem spirituellen Leben. Bei Spiritualität geht es um das Erkennen und Leben nach diesem besonderen göttlichen Geist, der für die meisten Religionen die Liebe oder das Gute ist und im Christentum (ich nehme es als Beispiel, weil wir es alle am Besten kennen) zum Beispiel der Heilige Geist. Bestimmt dieser Geist unser Leben, leben wir spirituell im hier z.B. in den Engelsbotschaften genannten Sinne.

Also da bleibe ich zunächst bei meinem eingangs aufgeführten Zitat, das ich hier nochmals wiederhole. Bisher haben wir nach meiner Meinung keine bessere Defintion gefunden:

"Wenn ich es definiere, dann ist Religiosität unser mystisches Bewußtsein. Das ist die Religiosität, die allen Religionen zugrunde liegt ... unser mystisches Bewußtsein, unser Bewußtsein des Rückgebundenseins auf das Göttliche in uns. Spiritualität im ausdrücklichen Sinn ist das tägliche Leben aus der Religiosität heraus - das tägliche Leben, das gespeist wird von diesem mystischen Bewußtsein. Oder: das tägliche Leben; das ganz lebendig gemacht wird von unserer religiösen Begeisterung, in jeder Einzelheit. Das ist Spiritualität. Die Übersetzung von religiösen Idealen in das tägliche Leben."
(David Steindl-Rast)

Alles Liebe für diese Woche.
die basis,was religion oder spiritualität ursprünglich mal bedeutete ist ja das eine.

was aber jetzt an diese begriffe geheftet wird und definiert wird,bzw welche JETZIGEN inhalte da transportiert werden,wieder was anderes.

da ist es kein wunder das man bei dem begriff religion auch schnell in abwehrhaltung kommt.

nehmen wir das wort liebe,so eins meiner persönlichen beispiele. dieses wort,dieser begriff und sein drumherum wurde und wird der maßen aufgepustet,mißbraucht,verallgemeinert abgenutzt und ausgeleiert bei jedweder möglichkeit,breitgetreten und ausgelatscht...das es mir und meiner frau zum beispiel schwer bis fast unmöglich ist dem anderen zu sagen "ich liebe dich"<--diese ausdrucksweise ist in unserer gesellschaft derart klischeehaft vergewaltigt worden das es bei uns nur noch zu einem "ich mag dich ganz dolle" oder "ich hab die lieb" gereicht.
ursprünglich meinen wir beide das selbe wie "ich liebe dich". aber es ist eben ein innerlicher wiederstand gegen diese ausdrucksform entstanden durch den gesellschaftlichen mißbrauch. iss doch wohl krass oder?

und der ursprüngliche sinn vieler begriffe ist einfach verfälscht worden,durch taten und handlungen, das man diese begriffe ebend mit was anderem assoziiert.

auch bei soclhen begriffen : staat,bürger, steuern, demokratie etc.

viele begriffe beschreiben genau was sie sein sollen und werden dann doch für was anderes verwendet. kein wunder das man sich mißverstehen muß *nixweiss*
@joiman
Deshalb sollten wir nicht den gleichen Fehler machen und Begriffe zur Beliebigkeit verkommen lassen.

Was eine wunderbare Definition von Liebe anbelangt, möchte ich Dir das Hohelied der Liebe empfehlen, das nicht nur die Menschenliebe, sondern auch die Gottesliebe beschreibt, womit wir schon wieder bei einer Versenkung in diese Worte bei der Religion wären und beim Versuch die dort beschriebene göttliche Liebe in unser Leben einzubeziehen oder umzusetzen bei der Spiritualität.

http://www.deutsche-liebesly … be/gottesliebe_korinther.htm
*********el22 Frau
1.979 Beiträge
Danke dir @****an.

Der Vergleich mit dem Begriff der Liebe fiel mir auch dazu ein. Liebe ist immer noch eine Art Mysterium, das kaum allgemeingültig erklärbar ist und damit nicht wirklich definiert werden kann. Auch hier versuchen sich Menschen seit vielen Jahrtausenden wenigstens annähernd zu beschreiben, was Liebe bedeutet und ist. Trotzdem ist es eine Annäherung und keine wirkliche Definition, die es uns ermöglicht einen Liebesbegriff zu entwickeln, der für alle Menschen gleichsam Gültigkeit hat.

Was mich persönlich an dem Versuch Spiritualität in eine Allgemeingültigkeit zu pressen, stört, ist das dogmatische, das entsteht.

Menschen finden heute so viele Wege zur Spiritualität in verschiedenen Ausprägungen. Manche gehen den Weg über die althergebrachten Religionen, andere über den Buddhismus. Manche bewegen sich allein in die Richtung einer Spiritualität, andere benötigen dafür Gemeinschaften.

@*******eif
Mich verwundert etwas dein für mich dogmatischer Versuch, Spiritualität in etwas für dich offenbar Wichtiges, die Religiosität, hineinzupressen. Und damit eine Wertigkeit aufzuzeigen, die Religionen über andere Wege von Spiritualität zu stellen. Dein Versuch, spirituelle Wege, die nicht über die Religion gehen, als humanistisch, psychologisch, hypnotisch, what ever, abzutun, befremdet mich. Damit sprichst du Menschen, die andere Wege als die althergebrachten gehen wollen, die sich selbst auseinandersetzen wollen, ohne das sie sich auf Tradiertes beziehen wollen, ihre sehr persönliche Spiritualität ab.
Wie ein Mensch zur Spiritualität kommt, wie er zum Glauben kommt, ist in der heutigen Zeit ein sehr persönlicher Weg, der nicht selten aus der Irritation über alte vorgelebte Religionen unserer westlichen Welt, entstanden ist. Ich habe mich, obwohl in alten christlichen Traditionen erzogen und da auch recht undogmatisch mit aufgewachsen, nie aufgehoben gefühlt, weil ich das Bild des christlichen Gottes nie für mich selbst mit Leben erfüllen konnte. Für mich persönlich ist das sogar eher eine Art Märchen, die Bibel eine Art Märchenbuch und je mehr ich weiss und mich auseinander gesetzt habe, wo meine Wurzeln sind oder sein könnten, alles bisherige ad absurdum geführt wurde. Das was christliche Religion aussagt, ist für mich nicht stimmig, ich glaube nicht an einen Gott, der nur für die Menschen da ist, die an ihn glauben, der letztlich wertet und richtet und dessen 'Geschichte eigentlich nur die Mischung vieler religöser Traditionen ist, die seit Menschen Gedenken, im Versuch das Leben zu strukturieren und zu erklären, miteinander verwoben wurden. Was daraus letztlich für krudes Zeug entstand, um Macht über Menschen zu haben, die Glauben wollen, finde ich persönlich erschreckend.
Spiritualität kann ganz einfach sein, ohne Dogma und ohne scheinbare Allgemeingültigkeit für alle, das ist das Schöne an der heutigen Zeit. Ich muss nicht mehr an Dinge glauben, die sich mir nicht erschliessen, weil ich anderes in mir fühle.

Liebe und göttliche Schöpferkraft bedeutet für mich nicht, an einen Gott zu glauben, der sich im Wandel der Zeiten aus einem unterem Nebengott eines fremden Volkes in Libyen zu einem weltbeherrschenden Mythos entwickelt hat, der mir vorschreiben will, wie ich heute zu leben und zu fühlen habe. Ebenso lehne ich es ab, mich von Menschen, die meinen Weg nicht akzeptieren wollen, in eine Richtung geschoben zu werden, die ebenfalls nicht meine ist.

Wenn es für dich wichtig ist, weil du dich auf einen für dich neuen Weg gemacht hast, dich an alten Traditionen zu orientieren, dich mit Definitionen abzugleichen und dadurch Halt im scheinbaren Dickicht der Möglichkeiten findest, dann ist das doch wunderbar. Aber deine Versuche, diese Definitionen als für alle allgemeingültig darzustellen, befremden mich sehr.

Andere Menschen gehen auch neue Wege, für manche sind es Umwege, die sie lernen lassen, aber dennoch ist es immer ein sehr persönlicher und heute eben auch sehr individueller Weg, der gegangen wird.

In dieser Gruppe empfinde ich die Vielfältigkeit der möglichen Wege, die ich durch die verschiedenen Diskussionsfäden kennen lerne als besonders schön, weil sie mir ermöglichen über mein eigenes Weltentellerchen hinaus zu schauen und andere Sichtweise anzunehmen oder zu verwerfen. Manche Form der Spiritualität ist nicht meins, aber ich käme nie auf die Idee, das ich anderen ihre Form ihrer sehr persönlichen spirituellen Sicht durch dogmatische Definiererei absprechen wollte.

Wir leben heute in einer Zeit, in der Vielfalt und Individualität lebbar geworden ist und ich als Individuum die Verantwortung für mich selbst übernehmen muss, ob ich das will oder nicht. Eine Lernaufgabe, die mich aber froh macht, ich muss heute nicht mehr in einem Korsett leben aus zwanghaften Ritualen, die meine sind, dafür muss ich mich aber sehr intensiv damit auseinandersetzen, was ich selbst leben will und was nicht.
Lieber Granatapfel
Von alledem, was Du schreibst, beabsichtige ich nichts.

Ich kann doch nichts dafür, dass "Spiritualität" und "Religion" zusammengehören. Google bitte einfach mal "Spiritualität" und bei nahezu allen Suchergebnissen wirst du religiöse, also auf das Göttliche bezogene Begriffe wie Transzendenz, Glauben, Gott, Göttliches, Geist und so weiter finden.

Ich gehöre übrigens keiner Glaubensgemeinschaft an und bringe das Wort Religion auch nicht mit einer bestimmten Glaubensgemeinschaft in Verbindung.

Spiritualität hat nicht nur meiner Meinung nach mit der Zuwendung und Ausrichtung zum Göttlichen / Gott (für den es viele Namen gibt) bzw. seinen Geist (Spirit) hin zu tun. Spiritualität ist allerdings nicht zu verwechseln mit einer selbst gestrickten Philosophie.

Philosophie ist übrigens nichts Schlechtes, genauso wenig wie der Humanismus oder Wellness *g*

Alles Liebe und eine gute Woche
*********r_by Mann
546 Beiträge
Wenn wir als Menschen miteinander in Konflikt geraten, in Meinungsverschiedenheiten, ist das IMMER das Resultat einer Glaubensvorstellung, dass so gut wie niemand je in Frage stellt. Diese Glaubensvorstellung ist; "Es gibt eine objektive Realität, es gibt eine objektive Wahrheit."

Als ich mich auf den sog. "spirituellen Weg" machte, suchte ich nach der letzten objektiven Wahrheit. Ich wollte wissen, gibt es Gott, was ist wirklich wahr?

Erstaunlicherweise führte mich mein Weg durch Gnade oder Zufall an einen Ort in dem ich sehen durfte, dass es KEINE objektive Wahrheit, oder Welt gibt. Es gibt aber sehr wohl eine Absolute Wahrheit. Was dann für mich noch erstaunlicher war, als ich dort angekommen war, war das wie ein fallen ins nichts. +ABER+ Ich konnte auf einmal verstehen, dass Religionen (und zwar alle) sich letztlich darauf beziehen.

Der Begriff der "spiritualität" hat immer nur die Bedeutung, die wir, jeder einzelne ihm gibt. Für sich selbst existiert sie garnicht. Wie sollte es? Eine Welt ohne Menschen, wo wäre da spiritualität als Begriff, und worauf würde sie deuten?

Wie kann es keine objektive Wahrheit geben aber eine absolute? Eigentlich garnicht so schwer. Die Absolute Wahrheit drückt sich in unendlich vielen Varianten aus, jeder Mensch ist eine Ausdrucksform der absoluten Wahrheit. Und wirklich ganz Buchstäblich, es ist die absolute Wahrheit, die sich als einen Heiligen, als einen Banker, als einen Yogi, einen Muslim, Christen, Philosophen, Atheisten, etc. zeigt.

Das ist für mich Spiritualität, weg vom Glauben zur direkten Erfahrung. Aber ohne Glaube als Fundament würde nicht mal der Wunsch nach direkter Erfahrung auftauchen, daher ist Glauben notwendig aber eben nur ein zwischen-Schritt. Die direkte Erfahrung aber birgt die unglaublichste Überraschung, die man sich nur vorstellen kann.

Im "Leben des Brian" gibt es eine Szene in der jemand in die Menge ruft; "ihr seit alle Individuen" worauf einer entgegnet; "ich nicht!"

Daher, meiner Sicht nach (nicht das ich das nicht auch ständig machen würde *g* ) wenn man jemand anderen vorwirft, eine "falsche" Meinung zu besitzen, sollte man nicht vergessen, dass man im Grunde Gott vorwirft, (der diesen Menschen und dessen Meinung erschaffen hat), dass er einen Fehler gemacht hat. Und das mit verlaub, ist eigentlich ziemlich lustig. Die Absolute Wahrheit liegt in jedem von uns, ganz nah aber jenseits von Meinungen (die alle samt dessen Ausdrucksformen sind). Es ist wie, wir sagen alle das Selbe, permanent, aber jeder in seiner eigenen Sprache, die nur für ihn plausibel ist. Das einmal gesehen, verschwinden alle (sprach) Barrieren und was übrigbleibt ist Verständniss, Mitgefühl und Liebe (Gott).
Lieber Spieler
Danke für Deinen Beitrag, zu dem ich noch manche Frage hätte. Aber allein entscheidend ist für mich Dein letzter Satz und da bin ich ganz bei Dir:

"Was übrig bleibt ist Verständnis, Mitgefühl und Liebe (Gott)"

Mein spirituelles Lieblingstext ist von Tersteegen: "Ich bete an die Macht der Liebe" und das ist Gott.

Gott ist für mich die Macht der Liebe. Das hat mir so vieles klar gemacht.




oder moderner


******n68 Mann
3.520 Beiträge
Gruppen-Mod 
oh je
wenn Spiritualität so vehement vertreten wird, von ganz vielen Leuten, die alle Recht haben und dies intellektuell feinsinnig begründen können, muss ich wohl meine eigene Spiritualität noch einmal überdenken, bzw. mich neu hineinspüren.
Denken und Fühlen
Genau, lieber Soulman, sein Denken auf die göttliche Macht der Liebe zu richten und sie zu spüren und zu leben, das ist, glaube ich, ein spirituelles Leben.

Das von dir gewählte Wort "hineinspüren"ist wunderbar. Es zeigt den Weg, also die Spur, auf der man sich zur göttlichen Liebe hinwendet und gleichzeitig das Aufnehmen und Fühlen dieser Liebe in sich und damit eine Lebensspur zu haben, nämlich aus der Liebe heraus zu leben, toll *g* Danke.
****imu Mann
1.296 Beiträge
Religiosität
Es gibt viele "spirituelle" Menschen, die sich vehement dagegen wehren, mit "religiös" in einen Topf geworfen zu werden.
Dem liegt meiner Meinung nach ein Missverständnis zu Grunde. Die etablierten Religionsgemeinschaften haben- oft zu Recht - keinen guten Ruf und das ist der Grund, warum viele Menschen beim Begriff "Religion" ablehnend reagieren.
Ich selbst fühle mich zutiefst religiös, ja sogar christlich, bin aber aus der Kirche ausgetreten und will mit den etablierten Religionsgemeinschaften nichts zu tun haben.
Religion bedeutet wörtlich das Bestreben, sich aus unserer materiell geprägten Welt heraus wieder auf unsere geistigen oder göttlichen Wurzeln rückzubesinnen. Das hat mit Spiritualität doch viel gemeinsam. Auch den Begriff "Gott" oder "göttlich" möchte ich nicht an den Gottesbegriffen von irgendwelchen Religionsgemeinschaften festmachen.
*****ara Frau
311 Beiträge
Spiritualitaet..
ist unsere eigene Beziehung zum Goettlichen.
Religion ist Massenkontrolle!!!
Prof. Dr. Büssing zur Spiritualität
Wissenschaftlich hat sich mit Spiritualität derzeit vor allem Büssing, Arzt und Universitäts-Professor am Zentrum für Integrative Medizin der Universität Witten/Herdecke mit dem Arbeitsschwerpunkt „Lebensqualität, Spiritualität und Krankheitsumgang“ beschäftigt.

Seine Forschungsergebnisse werden unter selbstakademie.org wie nchfolgend zitiert zusammengefasst. Ich denke, das ist eine brauchbare und vor allem auch realistische Beschreibung der in der Lebenswirklichkeit praktizierten Spiritualität:

Die Bedeutungsinhalte der Spiritualität sind nach Untersuchungen von Büssing et al. (2006) vom weltanschaulichen Kontext abhängig, beziehen sich aber immer auf eine immaterielle, nicht sinnlich fassbare Wirklichkeit (Gott, Wesenheiten, Kräfte), die dennoch erfahr- oder erahnbar ist (Erwachen, Einsicht, Erkennen) und die der Lebensgestaltung eine Orientierung gibt. Zu unterscheiden sind hier eine suchende Haltung von einer glaubend annehmenden bzw. einer wissend erkennenden Haltung.

Als Ausdrucksformen der Spiritualität konnten mit Hilfe von Fragebogenkonstrukten „mindestens 7 Faktoren differenziert werden: (1) Gebet, Gottvertrauen und Geborgenheit; (2) Erkenntnis, Weisheit und Einsicht; (3) Transzendenz-Überzeugung; (4) Mitgefühl, Großzügigkeit und Toleranz; (5) Bewusster Umgang (mit anderen, sich selbst und der Umwelt); (6) Ehrfurcht und Dankbarkeit; (7) Gleichmut und Meditation.“

Von Büssing wurde folgender Vorschlag gemacht: „Mit dem Begriff Spiritualität wird eine nach Sinn und Bedeutung suchende Lebenseinstellung bezeichnet, bei der sich der Suchende seines göttlichen Ursprungs bewusst ist (wobei sowohl ein transzendentes als auch ein immanentes göttliches Sein gemeint sein kann, z.B. Gott, Allah, JHW, Tao, Brahman, Prajna, All-Eines u.a.) und eine Verbundenheit mit anderen, mit der Natur, mit dem Göttlichen usw. spürt. Aus diesem Bewusstsein heraus bemüht er sich um die konkrete Verwirklichung der Lehren, Erfahrungen oder Einsichten im Sinne einer individuell gelebten Spiritualität, die durchaus auch nicht-konfessionell sein kann. Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die Lebensführung und die ethischen Vorstellungen.“[

Definitionen
Ich will hier mal noch ein paar andere Definitionen nach und nach veröffentlichen, was nicht heißt, dass ich mich diesen Definitionen von vornherein anschließe. Ich halte das für sinnvoll, weil das Wort "Spiritualität" seit den 80er Jahren eine Inflation erlebt hat.

Ich halte viel davon, sich einer guten Verständigung wegen immer auf den etymologischen Ursprung eines Wortes zu besinnen. Wo kommt das Wort her? Das lateinische "spiritualis" ist eine Übersetzung des griechischen "pneumatikos", was soviel wie "vom Geist erfüllt" bedeutet. Bis zum 19. Jahrhundert gab es das Substantiv "Spiritualität" gar nicht. Es wurde nur als Adjektiv "spirituell" verwendet. In Frankreich wird dann um 1900 erstmals das Substantiv "spititualite" gebraucht, im Sinne der "Lehre vom geistlichen Leben."

Vor diesem Hintergrund definiert, der von mir sehr geschätzte Anselm Grün, Spiritualität wie folgt:
"Letztlich meint Spiritualität daher: Leben aus dem Geist, Leben aus der Quelle des Heiligen Geistes. Christliche (!) Spiritualität orientiert sich am Geist Jesu Christi. Sie bezieht sich in der Entfaltung eines geistlichen Lebens immer wieder auf die Worte und Taten Jesu, auf seine Lehre und sein erlösendes und befreiendes Handeln. Sie ist der Weg, sich immer mehr vom Geist Jesu prägen und vewandeln zu lassen und aus Jesu Gesinnung heraus die Welt zu gestalten."

Bitte nicht gleich wieder über die Definition der "christlichen Spiritualität" herfallen. Es gibt auch andere Formen. Grün definiert hier Spiritualität zunächst allgemein und dann die christliche (die ausdrücklich also solche gekennzeichnet ist!) im Besonderen.

Jedem, der sich auf Spiritualität - in welcher Form auch immer - einlässt, wünsche ich ein weites liebendes Herz.

T.
Ich will hier mal noch ein paar andere Definitionen nach und nach veröffentlichen, was nicht heißt, dass ich mich diesen Definitionen von vornherein anschließe.

da wäre dann der haken,das viele köche eben den brei verderben.

je mehr unterschiedliche definitionen es von einer sache gibt,um so weniger kann man ihren wahren ursprung erkennen. und es zeigt eben auch auf das wohl jeder seine eigene definition zu dieser sache hat oder findet. und diese gilt dann eben nicht automatisch auch für seinen nachbarn. aber wer leigt dann richtig wer falsch? oder beide gleichzeitig?
Vielfalt
So ist es eben in einer pluralistischen Welt, dass man die verschiedenen Definitionen betrachtet, diskutiert und sich dann eine eigene Meinung bildet, manchmal mit einer wiederum neuen Definition. Das sollten wir in einer demokratischen Gesellschaft gerne aushalten.
dann kann man aber eben nicht von einer echten definition sprechen,wenn das dingens undefinierbar ist
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